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Zu Foucaults "Überwachen und Strafen": Die historische Entwicklung zur Disziplinargesellschaft

Zu Foucaults "Überwachen und Strafen": Die historische Entwicklung zur Disziplinargesellschaft

Paperback

CriminologyGeneral Sociology

ISBN10: 3640780531
ISBN13: 9783640780532
Publisher: Grin Verlag
Published: Dec 18 2010
Pages: 20
Weight: 0.09
Height: 0.05 Width: 5.83 Depth: 8.27
Language: German
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Recht und Kriminalität, Note: 1, 7, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Soziologie ), Sprache: Deutsch, Abstract: 1.Einleitung Der Strafvollzug ist ein Thema, das nie an Aktualität verliert. Auch heute noch fehlt es nicht an Diskussionen über die Situation der Gefangenen im Strafvollzug und dessen Qualität. Während es in einigen Ländern noch die Todesstrafe gibt, wird die Bestrafung in Europa vor allem durch Gefängnisstrafe vollzogen. Damit hat sich die Art der Bestrafung in den letzten dreihundert Jahren grundlegend verändert. Während Ende des 17. Jahrhunderts die Bestrafung aus öffentlicher Folter und Marter sowie Hinrichtungen bestand, bei denen der Körper des Verbrecher zur Schau gestellt wurde, kam es gegen Anfang des 18. Jahrhunderts zur entscheidenden Wende im Strafvollzug. Heute spielt sich der Akt des Strafens hinter verschlossenen Türen ab. das zwanghafte, körperliche, isolierende und verheimlichende Modell der Strafgewalt das repräsentative, szenische, zeichenhafte, öffentliche und kollektive Modell verdrängt?3 2. Das Fest der Martern Überwachen und Strafen beginnt mit der Schilderung einer grausamen Todesmarter, der öffentlichen Hinrichtung von Francios Damien, der verurteilt wurde, weil er ein (erfolgloses) Attentat auf Ludwig XV. verübt hatte. 4 Er wurde brutal gefoltert und vor einer Menschenmenge gevierteilt. Im Mittelalter und bis Anfang des 18.Jahrhunderts fand die Bestrafung von Gesetzesübertretern öffentlich statt. Vor aller Augen wurden äu erst grausame Marterstrafen vollzogen. Ende des 17.Jahrhunderts verschwanden diese peinlichen Marterstrafen mehr und mehr von der Bildfläche. Während diese brutale Gewalt später gering geschätzt wurde, war die Marter damals Anlass für gro e öffentliche und populäre Spektakel. Sie war ein politisches Ritual. Die Marterstrafe erzeugte eine bestimmte Menge an körperlichen Schmerzen und sollte bewu t nicht sofort töten.

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