Die Schuhmacherei Im Grossherzogtum Hessen

Dieses historische Buch kann zahlreiche Tippfehler und fehlende Textpassagen aufweisen. Kaufer konnen in der Regel eine kostenlose eingescannte Kopie des originalen Buches vom Verleger herunterladen (ohne Tippfehler). Ohne Indizes. Nicht dargestellt. 1907 edition. Auszug: ... sein Nebenberuf, der taglich starker in den Vordergrund tritt. Anfangs verkauft er nur die selbstgefertigten Schuhe und Stiefel in seinem kleinen Laden, bald aber bezieht er, gezwungen durch die Wunsche und Bedurfnisse seiner Kunden, auch ab und zu einen kleineren Posten fertiger Ware von grosseren Geschaften und Fabriken, wo er sie zum Teil billiger einkauft, als er sie selbst fabrizieren kann. Nach und nach legt er sich ein immer grosseres Lager fertiger Schuhe an und, wenn das Geschaft gut geht, so ruckt der Schwerpunkt immer mehr in den Handel, dem Handwerk dagegen bleibt meist nur die Reparaturarbeit uud die wenigen Masspaare ubrig. In grosseren Stadten, wo sich dieser Umwandlungsprozess ausserst rasch vollzieht, fertigt der Handwerker gar oft nicht einmal mehr diese letzten handwerksmassigen Arbeiten selbst an, sondern er gibt sie an Sitzgesellen ausser dem Hause. So segensreich auch die Umgestaltungen in der Betriebsweise an und fur sich gewirkt haben, so ist doch zuzugeben, dass es nur dem geringsten Bruchteil der Gewerbetreibenden vergonnt sein wird, durch Ubergang vom handwerksmassigen zum kaufmannischen Betrieb ihre peinliche Lage zu verbessern. Der grosste Teil dagegen, dem es nicht moglich ist, diesen Ubergang mitzumachen, wird schliesslich immer mehr in Abhangigkeit von grosseren Geschaften oder zu Altflickern herabsinken, wenn er nicht vorzieht, unter Verzicht auf seine Selbstandigkeit, als gelernter Arbeiter in die Grossindustrie seine Zuflucht zu nehmen. Eine ganze Re